Heute erscheint dieser absolut beeindruckende Debüt-Roman, der Dich bis zur letzten Seite und darüber hinaus nicht mehr loslassen wird. Während des Lesens wirst Dir die ganze Zeit die Frage stellen: Was ist autobiographisch und was Phantasie?
Die einfache, aber kraftvolle Sprache der Protagonistin Maria zieht Dich in eine Welt und in eine Zeit, die es heute nicht mehr gibt. Die Dir fremd erscheinen wird. Bilder, die Dir die Luft zum Atmen nehmen. Ein Pageturner, der Dich nicht loslässt, bis Du weißt, wie alles endet. Und es wird enden mit einem Paukenschlag. Das fremde Land ist die ehemalige DDR, die schon gar nicht mehr existiert. Nach der Maueröffnung im Sommer 1990 in einem kleinen Dorf nahe der Grenze, die keine mehr ist. Fernab jeder Zivilisation und scheinbar fernab der Zeit.
Hier spielt sie: die Liebesgeschichte zwischen der 17-jährigen Maria und dem 40-jährigen Henner – vom Nachbar-Hof. Maria ist aber mit Johannes zusammen. Sie wohnt mit ihm auf dem Hof seiner Eltern. Sie träumt von mehr, ist ein zartes Wesen. Henner ist grobschlächtig – beizeiten ein Trinker – wird vom Dorf gemieden.
Eines Tages lebt durch einen Zufall eine Sehnsucht in Maria auf, die ihrer übermächtig wird. Es treibt sie in die Arme von Henner … Gefühle, die uns Lesende mit einer Wucht übermannen. Deutsches Zeitgeschehen wird auf eine Art und Weise vermittelt, die unter die Haut geht. Ein Strudel an Gefühlen beginnt Maria mit sich zu ziehen … düster und hell zugleich, begehrlich und dramatisch. Braucht jede Liebe ein Happy End?
NiN
Irgendwann werden wir uns alles erzählen von Daniela Krien, Graf Verlag, gebundene Ausgabe, 18 €