Von Salvador ging es am Mittwoch per Flugzeug nach Recife, wo wir einen Mietwagen reserviert hatten. Dessen Übergabe dauerte gefühlte 100 Stunden, und zum Schluss saßen wir in einem Auto ohne Klimaanlage: echtes Retro-Gefühl aus den Urlaubsfahrten in den 70ern und 80ern!
Wegen der Kürze unseres kleinen Roadtrips fuhren wir ohne Stopp in Recife gleich nach Olinda, der kleinen Kolonialstadt, die seit 1985 komplett als UNESCO Weltkulturerbe gilt. Das Städtchen ist wirklich hinreißend schön – überall bieten sich tolle Aussichten von kolonialen Gebäuden (in erster Linie Kirchen) umgeben von Palmen mit dem türkisfarbenen Meer im Hintergrund – ein echter Traum! Auch mit der Unterkunft hatten wir großes Glück: die Pousada Sao Pedro im Zentrum von Olinda gleicht einem kleinen Paradies mit einem dicht bewachsenen Garten, großzügigem Pool, unglaublich freundlichem Personal und leckerem Essen. Wenn man auch Recife besuchen möchte, kann man in Olinda auf jeden Fall ein paar entspannte Tage verbringen – das Städtchen hat einen sehr dörflichen Charakter und eine ruhige Ausstrahlung. Wir mussten jedoch gleich am nächsten Tag weiter und hatten und als nächstes Ziel Pipa, das 80 km südlich von Natal liegt, ausgesucht.
Der Ort ist bekannt für seine wunderschönen Strände und bietet in der Umgebung auch einige tolle Spots für Kitesurfer. Auch gibt es hier im Meer viele Delfin-Schwärme, die bis in die Buchten kommen, so dass man fast mit ihnen schwimmen kann. Ich kannte Pipa bisher nicht, kann mir aber vorstellen, dass es hier vor fünf Jahren wirklich traumhaft war.
Nun ist die einzige Straße, die durch das Dorf führt, voll mit mittelmäßigen Pousadas, günstigen Restaurants und kleinen Geschäfte, die Flipflops und Bikinis verkaufen. Auf dem Weg nach Pipa waren wir von Süden kommend durch einige Dörfer gefahren die mir als Orte besser gefallen hätten, – hier kann ich jedoch nichts zu den Stränden oder den Pensionen sagen.
Auch in Pipa hatten wir riesiges Glück mit unserer Unterkunft, die ich im Dezember eher durch Zufall gebucht hatte – sie lag an der Praia d’Amor und bot vom Hotel aus einen direkten Zugang zum Strand sowie sensationelle Ausblicke – wir hatten das Glück, beim Frühstück einen großen Delfin-Schwarm im Meer zu beobachten. Das Hotel trug letztlich maßgeblich dazu bei, dass ich Pipa in einer sehr positiven Erinnerung behalten werde.
Nur eine gute Stunde fuhren wir am Freitagmorgen nach Natal – die Straßen sind übrigens sehr okay, man kann auf den großen Straßen mit einer Durchschnitts-Geschwindigkeit von 90 bis 100 km/h rechnen und kommt somit recht zügig voran. Die Innenstadt von Natal hat neben einem großen Fort nicht viel zu bieten, weshalb wir uns für Ponta Negra, den riesigen, touristisch sehr erschlossenen Strand mit unzähligen Hotels entschieden hatten.
Hier gibt es alles, was man sich von einem Urlaubsort vorstellt – Restaurants, Geschäfte, Surfschulen, Bars und Straßenstände. Da wir bisher noch keine ordentliche Picanha gegessen hatten, nutzen wir unsere Chance in einer der Churrascerias an der Strandpromenade – es war alles sehr fein, aber Ihr hört es schon raus: ich muss nicht wieder nach Ponta Negra fahren und war auch nicht traurig, sehr früh am nächsten Morgen zum Flughafen Richtung Fortaleza und dem zweiten Spiel der Deutschen aufzubrechen.
Ich habe festgestellt, dass die Preise, die hier zur Zeit aufgerufen werden, ganz und gar nichts mit der Realität zu tun haben – auch habe ich mit einer anderen Kamera tolle Bilder von den einzelnen Orten und den schöneren Unterkünften auf unserer Reise gemacht. Das alles gibt es, wie versprochen, in einem Reise-Goldstück, sobald wir aus Brasilien zurück sind. Bis dahin bitte ich Euch um Geduld. Obrigada!