Gestern ging es wieder nach Düsseldorf, dieses Mal an das Haus am Rhein. LVMH hat Blogger und Redakteure zum ersten Mal eingeladen, um die Welt von Guerlain, Givenchy und Kenzo ausführlich vorzustellen. Einige Geschichten waren besonders interessant.
Es begann mit einer Reise durch die Haute Parfumerie von Guerlain. Eine Traditionsmarke, die eine Zeit lang ihr hohes Alter gerne verborgen hielt, heute aber mit Stolz eine Erfahrung von über 180 Jahren vorzuweisen hat. Tatsächlich gibt es noch Produkte, die es ebenso lange gibt, wie das "Eau Imperiale". Ein Duft, der damals vom Chefparfümer Pierre-François-Pascal Guerlain für die Kaiserin Eugénie komponiert wurde. Auf eine Besonderheit musste Guerlain achten, denn die Kaiserin litt an Migräne und der Duft sollte Linderung verschaffen. So enthält es unter anderem Bergamotte und es half tatsächlich.
Ein anderer Klassiker des Hauses ist Shalimar. Hinter dieser exotischen Kreation, benannt nach einem indischen Garten, verbirgt sich eine tragische Liebesgeschichte zwischen Prinzessin Mumtaz Mahal und Shah Jahan. Als die Prinzessin sehr jung verstarb, ließ der Shah ihr zu Ehren das berühmte Mausoleum Taj Mahal erbauen. Heute dagegen zeigt Guerlain auch seine humorvolle Seite mit La Petite Robe Noir und es darf verraten werden, dass sich das „Kleine Schwarze“ nächstes Jahr sehr glamourös präsentieren wird.
Bei Givenchy besteht die DNA aus der Freundschaft zwischen Hubert de Givenchy und Audrey Hepburn. Eigentlich beruht diese auf einem Missverständnis. Als Hubert einen Anruf bekam, ob er denn Miss Hepburn für einen Film ausstatten möchte, hat er freudig zugesagt in der Erwartung die damals berühmte Schauspielerin Katherine Hepburn einzukleiden. Doch dann stand Audrey vor der Tür seines Ateliers – der Beginn einer langjährigen, tiefen Verbundenheit zwischen den beiden Künstlern. Eines Tages kam Audrey zu ihm mit der Bitte, sie wolle nicht nur seine Kleider tragen, sondern auch nach Givenchy riechen. Natürlich konnte er seiner Muse keinen Wunsch abschlagen und so inspirierte sie ihn zum ersten Parfum, der nur ihr vorbehalten war. Als die Nachfrage größer wurde, wandte sich Givenchy an die Schauspielerin und bat sie um Erlaubnis, ihr Parfum vermarkten zu dürfen. Ja er durfte es, aber nur unter der Bedingung, das Parfum „L´Interdit“ (=das Verbot) zu nennen, denn eigentlich sei es verboten, ihr Parfum zu verkaufen.
Bei seinem heutigen Nachfolger, dem Designer Riccardo Tisci gibt es eine ähnliche Parallele. Als er noch ein unbekannter Modestudent war, hat er für seine Abschlussprüfung die unverhoffte Zusage des Topmodels Mariacarla Boscono erhalten. Seit dem setzt er sie in seine mittlerweile weltbekannten Kampagnen ein.