Wir sind gespannt an diesem für Hamburger Verhältnisse schönen Vormittag, denn wir haben eine Alternative Hamburg Tour gebucht, die uns von unseren ausgetretenen Pfaden wegführen und uns wieder mal einen frischen Blick auf Hamburg bescheren soll. Und den bekommen wir! Der Streifzug führt durch die eher unkonventionellen Viertel Hamburgs und zeigt die alternative Kulturszene der Stadt. Unser Fokus liegt auf Street Art.
Los geht es in der Schanze mit einer angenehm kleinen Gruppe von vier Personen plus Guide. Orts- und fachkundig lenkt er unsere Blicke auf besondere Kunstwerke und Details, an denen wir schon hunderte Male vorbeigelaufen sind, ohne sie zu sehen, geschweige denn zu würdigen. Wir lernen verschiedene Street-Art-Stile kennen und erhalten von unserem versierten (und geduldigen) Guide viele spannende Hintergrundinformationen, z.B. über die Geschichte von Graffiti oder warum auf einem Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg Palmen wachsen. In den Straßen des Schanzenviertels, Sankt Paulis, im Karoviertel und sogar in der Innenstadt lassen sich eine Vielzahl an Street-Art-Werken von lokalen, nationalen und internationalen Künstlern finden. Doch es geht um mehr als nur um eine Kunstführung. Viel mehr werden auch kritische Themen, wie die Entwicklung der Stadtteile, Gentrifizierung und der Umgang der Bewohner mit den daraus resultierenden Problemen, angesprochen.
Auf dem zweistündigen Spaziergang entdecken wir auch für uns noch unbekannte Seiten an Hamburg – und das nach über 15 Jahren Einwohnerschaft! Die Touren sind spendenbasiert, d.h. jeder gibt zum Abschluss was er will bzw. kann. Alternative Hamburg bietet die Street-Art-Touren außerdem für Schüler, Studenten, Firmen und alle anderen Gruppen auch als private Veranstaltungen an. Wer noch selbst kreativ werden möchte, kann dies in einem der Alternative Hamburg Street-Art-Workshops machen.
Wir waren begeistert von der Street-Art-Tour – und vielleicht probieren wir demnächst auch die anderen Touren aus, z.B. durch Wilhelmsburg oder zum Thema Beer Tasting. Empfehlen können wir die Teilnahme aber allemal!
Alles übrigens auf Wunsch auch in englischer Sprache.