In eigener Sache: Werbung bei Goldstück

Foto: welt.de
Bei uns nicht!

Die Welt berichtete am vergangenen Samstag über die unlauteren Methoden vieler Blogs, ihre Werbung zu verschleiern und vermehrt Schleichwerbung für die unterschiedlichsten Unternehmen zu machen.
Wir nehmen die aktuelle Diskussion zum Anlass, um wieder einmal ganz klar darauf hinzuweisen, dass die Beiträge, die Du bei Goldstück liest, NICHT bezahlt werden. Sollte es einmal anders sein, so findest Du im Newsletter, auf der Startseite, in der Listenansicht und einer Überschrift über dem Titelbild das Wort „Anzeige“ – so schreibt es das BGB vor, und wir sind der Meinung, dass es auch nur so funktionieren kann und darf.

Da mir das Thema wirklich sehr am Herzen liegt, hole ich ein wenig aus und erzähle aus den Anfängen von Goldstück. Als wir das Online-Magazin 2007 lancierten ging ich von einem werbefinanzierten Businessmodel aus. Ich erwartete, dass man genug Traffic generieren würde, um die Seite über Bannerwerbung und Advertorials (also bezahlte Texte) finanzieren zu können. Im Laufe der nächsten Jahre musste ich jedoch feststellen, dass Goldstück zwar eine sehr treue Leserschaft anzog (bis heute öffnen mehr als 50% von Euch unsere Newsletter!), dass aber diese kleinteiligen Empfehlungen in einzelnen Städten und aus dem Nischen-Markt-Segment keine großen  Unternehmen als Werbepartner anziehen. Auf der anderen Seite sind die kleinen Marken, die wir Euch so gerne vorstellen, zwar für einen kostenfreien Artikel bei Goldstück extrem dankbar, meist jedoch nicht in der Lage, für eine erneute Nennung oder Aktion Geld zu bezahlen. Zudem spielte es uns zwischen 2008 und 2010 nicht gerade positiv in die Karten, dass kurz nach dem Goldstück-Launch die deutlich jüngere Blogger-Szene ihren ersten Hype erlebte und dass sich Unternehmen für ihre Werbezwecke gerne dieser neuen Plattform bedienten, der wir weder von unserer Art noch von unserer Zielgruppe her entsprachen.
Somit ist das Goldstück-Magazin nach wie vor ein schönes Hobby, das wir mit Leidenschaft betreiben, von dem wir aber nicht im Entferntesten leben könnten.
Ich will aber weiß Gott nicht jammern – ganz im Gegenteil: Goldstück hat mich unendlich viel  über Nischenmarken und eigentümergeführte Unternehmen gelehrt und mir so meinen beruflichen Werdegang geebnet. Dieses Wissen gepaart mit meiner vorgangegangenen Ausbildung und Berufserfahrung hat es mir ermöglicht, eine schöne Agentur aufzubauen, die seit Jahren Unternehmen aus Nischenbereichen berät, mit viel Herzblut und Liebe zum Detail. Einen besseren Job kann ich mir nicht vorstellen!

Warum ist mir dieses Thema „Schleichwerbung bei Bloggern“ dann doch so wichtig, könnte es mir nicht eigentlich völlig egal sein?  Nun zum einen erlebe ich bei unserer täglichen PR-Arbeit knallhart, wie groß die Unterschiede zwischen Print und Online mittlerweile sind: so können wir in Print-Magazinen auch ohne Werbebudget und ohne Produktsponsoring sehr schöne Nennungen für unsere Kunden erreichen, wohingegen Nischenmarken online nur wenig stattfinden – außer in den klassisch geführten Online-Ausgaben der großen Magazine ist es extrem schwierig, Produkte zu platzieren.
Das bedeutet leider, dass uns online extrem viel Individualität und Nische, die unseres Erachtens das Leben erst so schön macht, verloren geht.

Natürlich gibt es wie überall sehr löbliche Ausnahmen, wunderschöne Beauty-Blogs wie beautydelicious oder scentury, die sich wirklich für Nischenmarken interessieren und sehr klar zwischen Werbung und redaktionellen Inhalten trennen – auf die Masse trifft dies jedoch leider nicht zu.

Ich gehe jetzt einen Schritt weiter und stelle mir und Euch die Frage, die mich bei alledem am meisten umtreibt: meine Töchter sind jetzt sechs und sieben Jahre alt – wie soll ich ihnen in zwei oder drei Jahren glaubhaft erklären, dass das meiste, was ihnen bei Instagram, Snapchat oder YouTube begegnet, gesponserte Beiträge sind – also Werbung, die aber nicht als solche gekennzeichnet ist? Das Problem liegt nicht nur bei den Beauty-Marken oder im Fashion-Bereich sondern lässt sich ebenso auf Spielzeuge, Freizeitparks oder den neuesten Roller übertragen. Sollen wir hinnehmen, dass sich die Grenzen derart verwischen oder ist nicht vielleicht doch die Zeit gekommen, in der der Ruf nach einem Regulativ laut werden sollte?






AnS

Ähnliche Artikel

Lala Berlin Flash Sale in München 24. bis 26.Oktober 2023

München, 21. Oktober 2023

lala Berlin kommt Ende  Oktober 2023 nach München, um seine Community kennenzulernen und an die großen Erfolge der Archive Sales anzuknüpfen, die das Label regelmäßig in seiner Heimatstadt Berlin veranstaltet. Bei den Events in familiärem mehr…

    New York mit Teenagern – Tipps & Guide

    Reisen, 14. Oktober 2023

    Eine schönere Woche als die erste Oktoberwoche hätte sich man für einen Familien-Trip nach New York nicht wünschen können: die Sonne schien von einem herrlich blauen Himmel bei spätsommerlichen Temperaturen: es war eine reine Freude. mehr…

    Preloved Market by Simon & Renoldi

    Köln, Mode, 13. Oktober 2023

    Dass man für nachhaltige Shopping-Konzepte nicht zwingend eine riesige Internet-Plattform braucht, hat der Kölner Fashion-Store Simon und Renoldi schon beim ersten Preloved Market im April 2023 eindrucksvoll bewiesen. Innerhalb kürzester Zeit fanden mehr als 200 mehr…

    Lala Berlin Flash Sale Düsseldorf 18. bis 20. Oktober 2023

    Köln, Stores, 7. Oktober 2023

    lala Berlin macht sich im Oktober auf den Weg quer durch Deutschland, um seine Community kennenzulernen und an die großen Erfolge der Archive Sales anzuknüpfen, die das Label regelmäßig in seiner Heimatstadt Berlin veranstaltet. Bei mehr…

    Lala Berlin Flash Sale Hamburg 10 bis 12 Oktober 2023

    Hamburg, Stores, 5. Oktober 2023

    lala Berlin macht sich im Oktober auf den Weg quer durch Deutschland, um seine Community kennenzulernen und an die großen Erfolge der Archive Sales anzuknüpfen, die das Label regelmäßig in seiner Heimatstadt Berlin veranstaltet. Bei mehr…

    Nachhaltigkeit und Luxus – ein Widerspruch?

    Lebensart, 4. Oktober 2023

    Wie fühlst Du Dich mit dem Begriff „Nachhaltigkeit“?  Hat das Wort an Bedeutung verloren, da mittlerweile fast alles als nachhaltig bezeichnet wird? Als ich für diesen Beitrag „Primark Nachhaltigkeit“ googelte, stieß ich direkt auf das mehr…

    lala Berlin begibt sich auf Tour

    Mode, 26. September 2023

    lala Berlin macht sich im Oktober auf den Weg quer durch Deutschland, um seine Community kennenzulernen und an die großen Erfolge der Archive Sales anzuknüpfen, die das Label regelmäßig in seiner Heimatstadt Berlin veranstaltet. Bei mehr…

    Einladung zur Signierstunde von Beatriz Milhazes

    Berlin, Lebensart, Regionales, 12. September 2023

    Beatriz Milhazes ist eine brasilianische Künstlerin aus Rio de Janeiro, die vor allem durch farbenfrohe, großflächige Bilder bekannt wurde. Beeinflusst von den Strömungen des europäischen Modernismus stellt sie in ihren Arbeiten  folkloristische Elemente der Kultur mehr…

    Lubner Pop Up Store in Berlin Mitte

    Berlin, Schönheit, 20. Februar 2023

    Lubner gilt seit vielen Jahren als eine der renommiertesten Adressen für Nischen-Parfums in Deutschland. Seit dem Jahr 2000 befindet sich der hübsche Store in bester Lage in Hamburg und führt viele der Marken, die wir mehr…

    Talbot Runhof Outlet in München

    Mode, München, 3. Februar 2023

    Nach fast dreijähriger Pandemie-Pause stehen in diesem Jahr endlich wieder schöne Veranstaltungen in großer Gesellschaft auf dem Programm – ob Feiern zum runden Geburtstag, Hochzeiten oder Abiball des (Paten-)Kindes : der Nachholbedarf ist groß und mehr…