Nach den vielen Stunden im Flieger bis Koh Samui ist schon der erste Schritt nach draussen eine Wohltat: Alles scheint hier Körpertemperatur zu haben, es duftet nach Tropen, und wir fahren mit dem Taxi ins Resort. Ein verwittertes Schild weist den Weg, und dann sind wir da: Die Anlage liegt an einem wunderschönen Strand an der Nordküste Koh Samuis, mit einem hübschen Pool zwischen Palmen und Blick aufs Meer aus den Hütten und dem Yoga-Pavillion.
Hütten und Pool sind schön, sauber und gepflegt, wenn auch leicht in die Jahre gekommen und nicht gerade luxuriös, mit dem Charme eines thailändischen Sanatoriums aus den Zeiten, als Wellness noch Kur hiess. Und genauso ist es hier auch. Hier wird nicht Lifestyle-Wellness betrieben, sondern ernsthafte chinesische Medizin, einige der Gäste haben einen wirklichen Grund für einen radikalen Neustart: chronische Krankheiten, Drogenmissbrauch, Übergewicht, Burnout. Manche kommen schon seit Jahren hierher, wie unsere sehnige Hüttennachbarin aus Holland, die sich vor langer Zeit auf einem Einsatz als Special Task Force der UNO eine Borreliose eingefangen hat. Sie schwört, dass die Kuren hier der Grund sind, warum sie noch nicht im Rollstuhl sitzen muss.
Der Service ist freundlich wenn auch nicht sensationell. Man muss sich ein wenig selbst zusammensuchen, wer für was zuständig ist, aber bald lernen wir auch die 2 Ärzte kennen: Dr. Manta aus dem Norden Thailands ist eine alterslose Dame, die sensationell kocht und tausend Kräuter und deren Wirkung kennt. Khalid ist ein Doktor der klassischen westlichen Medizin aus Ägypten und hat in Australien und den USA seine Expertise um Naturheilkunde, chinesische Medizin, Akkupressur, Iridologie und vieles andere erweitert.
Da wir heute noch essen dürfen, beschliessen wir den Tag nach dem Baden im türkisen Meer mit einem Schmaus aus köstlichen gedämpften Frühlingsrollen mit Erdnusssoße, Papapyasalat und frischgepressten Säften.
Morgen geht’s los.