Was geschieht, wenn die Liebe wirklich das ganze Leben verändert – wenn man sich nur mit dem einen Mann Kinder vorstellen kann, dieser sich aber in eine andere verliebt, für die Kinder hingegen gar nicht so wichtig sind? Wenn sie diese zwar bekommt, mit der neuen Situation als Mutter aber gar nicht gut leben kann. Wie entwickelt sich eine Beziehung, die immer soweit okay war, wenn ein geliebtes Kind stirbt? Kann die Ehe dann trotz aller Differenzen noch fortbestehen? Was, wenn der Mann, den man einer anderen „abgeluchst“ hat, sich nachdem man ihm zwei Kinder geboren hat, einer anderen zuwendet, man sich selbst aber immer noch nicht von ihm losreißen kann?
„Die Liebe im Ernstfall“ erzählt die Geschichten von Paula, Judith, Brida, Jorinde und Malaika – alle fünf sind irgendwie miteinander verwoben, sei es durch Verwandtschaft oder Freundschaft oder auch nur über den gemeinsamen Mann, der ihnen das Leben erst leicht und dann schwer gemacht hat. Alle leben in Leipzig und sind in der Mitte ihres Lebens. Sozialisiert in der ehemaligen DDR haben sie ihre ersten eigenen Schritte in der neuen Bundesrepublik gemacht, was sie wiederum von ihren Müttern unterscheidet.
Der Roman von Daniela Krien hinterfragt die klassischen Beziehungsmodelle, zeigt alternative Lebensformen auf und macht sehr nachdenklich – Männer kommen eigentlich erst dann gut weg, wenn sie durch Brüche in ihrem Leben eine gewisse Reife erreicht haben. Aber auch die Entscheidungen, die die Frauen treffen, manchmal bewusst, manches Mal auch ganz aus dem Bauch heraus, sind selten ohne Einfluss auf das Leben der anderen. Selten war der Satz „Liebe ist eine Tat“ so treffend!
Eine tolle Lektüre für ein gemütliches Wochenende!