Schon seit Jahren übt Paris auf meine Kinder eine magische Anziehungskraft aus – ihr größter Wunsch ist es, einmal auf dem Eiffelturm zu stehen. Vor ein paar Wochen war es dann soweit: während die kleine Tochter mit dem Papa nach München fuhr, reiste ich mit der Großen (sie ist sieben Jahre alt) nach Paris, um dort meine beste Freundin Caroline von Pois Selection mit ihrem achtjährigen Sohn zu treffen – die beiden leben in Lissabon. Für uns war die Reise ein kleines Heimspiel, Caros Eltern wohnen im 17. Arrondissement, so hatten wir eine wunderschöne Unterkunft, aber ich denke, eine airbnb-Wohnung hätte ihren Zweck ebenso erfüllt.
Von Köln aus ist Paris in nur drei Stunden mit dem Thalys zu erreichen – eine Tatsache, die mir die Arbeit mit den französischen Kunden extrem erleichtert. Bucht man drei Monate im Voraus ist es sogar am Wochenende ein recht günstiges Vergnügen: für mein Kind und mich kostete die Hin-und Rückfahrt insgesamt 100 Euro. Wir konnten am Freitag nach der Schule aufbrechen und kamen um 16 Uhr am Bahnhof in Paris an. Ich bin ein großer Fan des Metro- und Bussystems in Paris: übrigens kann man schon im Zug Metrotickets kaufen, die im Zehnerpack (Carnet de dix) sehr viel günstiger sind und die es für Kinder unter 12 Jahren mit 50% Rabatt gibt.
Vom Gare du Nord ging es mit dem Bus direkt ins 17te, wo wir bei den Eltern meiner Freundin ein Goûter zu uns nahmen und uns dann mit den beiden Kindern in den nahegelegenen Parc Monceau begaben. In dem wunderschön angelegten Park gibt es ein tolles altes Karussell und für die Größeren ein paar Schiffschaukeln – der ideale Ort, um sich nach der Reise die Beine zu vertreten.
Weiter liefen wir zum Arc de Triomphe, den weder Caro noch ich in all den Jahren, in denen wir in Paris lebten und arbeiteten, bestiegen hatten. Mittlerweile war es dunkel, was aber der Begeisterung unserer kleinen Paris-Reisenden keinen Abbruch tat. Also schnell die 300 Stufen erklommen (für Kinder ist der Eintritt frei, Erwachsene zahlen 12 €) und oben einen tollen Blick auf Champs d’Elysées und die großen Boulevards genossen. Unsere kleinen Abenteurer fielen an diesem Abend in einen seligen Schlaf.
Unser Heimspiel inkludierte einen tollen Großvater, der uns die Eiffelturm-Exkursion am Samstagmorgen abnahm, während wir mit Maman durch die Geschäfte von St Germain schlenderten. Wer Hermès mag sollte unbedingt dem Flagship-Store in der Rue de Sèvres einen Besuch abstatten: auch wenn man nichts kauft, ist es ein wunderschönes Erlebnis für die Sinne.
Gleich ums Eck liegt übrigens der Conran Store, in dem man tolle Nischen-Marken aus dem Beauty und Porzellanbereich entdecken kann.
Unterdessen stand eim sehr geduldiger Grandpère mit unseren Lieblingen ca 45 Minuten am Tour Eiffel an, bis sie endlich per Aufzug nach oben fahren durften. Die beiden belohnten Opas Geduld mit geradezu unbändiger Freude und Dankbarkeit – mein Patensohn Amadé war schon zum fünften Mal oben, was seine Begeisterung jedoch keineswegs schmälerte. Am Nachmittag spazierten wir mit den Kindern am Ufer der Seine und einem Spaziergang entlang den Champs Élysées.
Am Abend gingen wir mit ihnen in das sehr bekannte Restaurant ‚Le Relais de Venise‘, wo es seit über 50 Jahren als einziges Gericht ‚Steak Frites‘ und zum Dessert himmlische Profiteroles gibt. Man kann hier nicht reservieren, darum sollte man am besten ca 20 Minuten vor Öffnung um 19h dort sein und auf einen Tisch warten.
Unser Dinner war um kurz nach 20 Uhr beendet, was uns ausreichend Zeit gab, wieder zum Eiffelturm zu fahren, um den Kindern um 21h ein für sie ganz besonderes Spektakel zu bieten: der Eiffelturm blinkt und glitzert eine Viertelstunde lang, was ihnen unglaublich gut gefiel.
Den nächsten Morgen verbrachten wir am Palais Royal und in den Tuillerien – für einen Besuch des Louvre hatten wir keine Zeit, darum gingen wir nur kurz in das Café Marly, aus dem man in den Louvre sehen kann. Ich war überrascht, wie aufmerksam die Kinder durch die Fenster schauten, um alles genau zu betrachten. Später spielten sie im Garten-Labyrinth und an dem kleinen Teich und liefen dann mit uns zum Obelisken und zuletzt über die Madeleine zur Oper. Um 15 Uhr fuhren wir nach einer großen Portion Profiteroles in der wunderschönen Brasserie ‚Terminus‘ am Gare du Nord wieder zurück nach Köln.
Charlotte war von ihrem ersten Paris-Besuch absolut begeistert – schon vorher hatte sie von mir das Buch Emse reist nach Paris: Ein Reisebuch für Kinder zum Vorlesen und Selberlesen (Emse – Entdeckerbücher für Kinder)
bekommen, das eine tolle Einstimmung für die Reise war.
Als Fazit kann ich sagen, dass man mit einer Siebenjährigen problemlos eine solche Tour machen kann – für unsere knapp sechsjährige Tochter wäre es jedoch noch zu anstrengend gewesen. Paris bietet auch für Kinder wahnsinnig viel, und ich habe die Stadt nochmal mit anderen Augen gesehen: c’est trop beau!