Germaine Krull ist (noch) keine wirklich bekannte Künstlerin in Deutschland. Wir finden, dass sich das ändern muss, denn diese Frau hat ein außergewöhnlich interessantes Leben gelebt und das Beste daran ist, dass sie uns daran bis heute noch teilhaben lässt. Germaine Krull ist nämlich Fotografin.
1897 geboren in Preußen, zog sie mit ihrer Mutter nach München, wo sie bereits 1917 ihr erstes Fotoatelier eröffnete. Während der Zeit des ersten Weltkriegs entstand auch ihr berühmtes Porträt von Kurt Eisner. Aufgrund ihrer Verbindung zu den kommunistischen Revolutionären wurde sie 1920 aus Bayern ausgewiesen. Ihre Wege führten sie nach Moskau, Berlin, Amsterdam und Paris. Nach Ausbruch des zweiten Weltkriegs lebte sie zeitweise in Brasilien und Afrika und reiste als erste Kriegsberichterstatterin nach Indochina. Danach verschlug es sie fast 20 Jahre nach Bangkok, wo sie das Hotel Oriental leitete – und immer mit dabei: die Kamera! In der aktuellen Ausstellung im Martin-Gropius-Bau können wir ab heute, 15. Oktober 2015 die spannende Reise hautnah miterleben.