Monatelang war Andrea Maria Schenkels Krimi „Tannöd“ auf der Bestsellerliste. Jetzt hat es der mörderische Stoff unter der Regie von Bettina Oberli auch ins Kino geschafft. Das atmosphärisch dichte Drama um einen Mehrfachmord auf einem abgelegenen Hof ist mit Julia Jentsch als Krankenschwester Kathrin in der Hauptrolle besetzt. Sie ist es auch, die zwei Jahre nach der Bluttat, bei der die im Dorf verhasste Familie Danner brutal mit der Spitzhacke erschlagen wurde, in ihr altes Heimatdorf zurückkehrt.
Eigentlich nur um ihre Mutter zu beerdigen, aber im Dorf herrscht immer noch Angst und Schrecken: der oder die Mörder laufen noch frei herum. Bettina Oberli, inszeniert ein auf zwei Zeitebenen spielendes, mysteriöses Puzzle, das mit atmosphärischen Bildern und renommierten Darstellern (u.a. Monica Bleibtreu in einer ihrer letzten Rollen) Krimi-Feeling aufkommen lässt, wenngleich die finale Auflösung dem Zuschauer überlassen bleibt.
Mit den Auswirkungen einer Depression hat Helen (Ashley Judd) im gleichnamigen Film zu kämpfen. Eigentlich fehlt es der Musikprofessorin an nichts: sie hat eine wunderbare Tochter, einen liebevollen Ehemann, Erfolg im Beruf als und steht im Mittelpunkt eines großen Freundeskreises. Nach einer Begegnung mit der jungen Cello-Studentin Mathilda (Lauren Lee Smith), verfällt sie in immer tiefere Schwermütigkeit, aus der sie nicht mehr herausfindet. Zunächst bleibt ihre Krankheit unbemerkt, bis die Symptome immer extremer werden und sie in die Klinik eingeliefert wird. Als auch Medikamente nichts helfen, verliert Helen jeden Bezug zu ihrem Mann und ihrer Tochter. Mit Ashley Judd, die aus ähnlichen Gründen selbst in Behandlung war, hat Regisseurin Sandra Nettelbeck, die perfekte Besetzung gefunden. „Helen“ enthält auch viele hoffnungsvolle Momente, leuchtet aber gleichzeitig schonungslos die Abgründe der Psyche aus.
„Tannöd“, seit 19.11.09 im Kino www.tannoed.film.de
„Helen“, ab 26.11.09 im Kino www.helen-derfilm.de