Die Goldstück Agentur hat einige Kunden in Paris, und so fahren wir regelmäßig mit dem Thalys von Köln nach Paris und oft auch am selben Tag wieder zurück. Das geht ganz gut, aber wenn ein Abendessen oder ein Nachmittagstermin anstehen, wird es knapp, und wir müssen / dürfen übernachten. Sofern es morgens keine weiteren Termine gibt, bin ich froh, wenn ich um kurz vor 8 in den ersten Zug steigen kann, um gegen Mittag wieder in der Agentur zu sein.
Da ich keine Frühaufsteherin bin, finde ich den Gedanken, aus dem Bett in die Bahnhofshalle der Gare du Nord zu kugeln sehr attraktiv, leider waren jedoch die Hotels in der Gegend bisher nicht gerade das, was ich unter sorgenfreiem Reisen verstehe.
So habe ich seit Ankündigung seitens 25hours Hotels, an der Gare du Nord ein Hotel zu eröffnen, mit großem Interesse die Umbauarbeiten verfolgt und nun mit einiger pandemiebedingter Verzögerung auch endlich dort genächtigt.
Ich mag das Konzept der kleinen Hotelkette grundsätzlich sehr, freue mich stets über die liebevoll dekorierten, individuellen Zimmer und fühle mich dort auch als Alleinreisende sehr aufgehoben und wohl. Außerdem kann man dort immer etwas entdecken, ausprobieren oder wieder tun – einen Brief auf einer Schreibmaschine schreiben, zum Beispiel.
Im 10. Arrondisement in Paris erwartet den Gast passend zu der bunten Vielfalt des gesamten Stadtviertels, das mit zwei Bahnhöfen (die Gare de l’Est ist nur etwa 5 Minuten Fußweg von der Gare du Nord entfernt) in der Vergangenheit vor allem von Zuwanderern bewohnt war, ein eklektischer Mix aus afrikanischen und asiatischen Stilelementen in aufregenden Farbwelten. Der 25hours things Shop im Erdgeschoss lädt mit zahlreichen Kleinigkeiten rund um die Uhr zum Stöbern und Staunen ein. Wer etwas Zeit mitbringt, entdeckt hier liebevoll kuratierte Bücher und Magazine neben nützlichen Kleinigkeiten und schönen Dingen, die sich ideal als etwas andere Paris-Souvenirs eignen.
In den 237 Zimmern ist alles nach dem gewohnt hohen Standard der Kette, die mittlerweile Hotels in 11 europäischen Städten sowie in Dubai betreibt, eingerichtet. Gemäß des Mottos des gesamten Hauses, Afrika und Asien, sind die Räume mit Bettüberwürfen in farbenfrohen afrikanischen Drucken und hübschen Ethno-Elementen dekoriert. Die Bäder verfügen selbsredend über Regenduschen, Haartrockner und die Pflegeprodukte der Marke „Stop the water while using me“ die Betten sind superbequem, und in allen Zimmern stehen Messenger-Bags zur Verfügung, die Du für die Dauer Deines Aufenthalts benutzen kannst.
Wie in allen 25hours Hotels gibt es auch im Terminus Nord ein Neni Restaurant, das tagsüber und abends Levante-Küche serviert und morgens mit einem tollen Frühstücksbuffet aufwartet. Für einen gemütlichen Drink am Abend steht die kuschelige Sape-Bar zur Verfügung.
Wer abends gerne ein typisches französisches Brasserie-Essen genießen möchte, dem sei die Brasserie du Nord empfohlen, die gleich neben dem Hotel liegt. Seit 1925 in Betrieb, war sie früher 24 Stunden am Tag geöffnet und diente vielen Reisenden als verlängerte Wartehalle des Bahnhofs. Sie wurde zur gleichen Zeit wie das Hotel renoviert und bekam neben einem frischen Anstrich auch ein paar neue Sitzbänke und Tische. Geblieben sind der wunderbare Zementfliesen-Boden in Blümchenoptik, die livrierten Kellner und die Speisekarte, die die typischen Brasserie-Gerichte wie Plâteau de Fruits de Mer, Choucroutte mit Garniture (auch vegetarisch!), Steak Tartare, Steak Frites und Îles Flotantes anbietet – dazu ein Crémant und Dein Businesstrip war perfekt!